Glossar

– oder: Was bedeutet eigentlich ...

brut

Brut (gesprochen „brütt“) stammt aus dem Französischen und bedeutet übersetzt „roh“. Die Bezeichnung wird insbesondere bei Sekten und Schaumweinen verwendet.

Ein Brut-Sekt enthält zwischen 6 und 12 g/l Restzucker und wird wegen seiner Kohlensäure als sehr trocken und herb wahrgenommen.

Weitere Sekt- und Weinkategorien:

  • brut  nature: weniger als 3 g/l Restzucker
  • extra brut: 0 bis 6 g/l Restzucker
  • brut: 6 bis 12 g/l Restzucker
  • extra sec: 12 bis 17 g/l Restzucker
  • sec: 17 bis 32 g/l Restzucker
  • demi-sec: 32 bis 50 g/l Restzucker
  • doux: mehr als 50 g/l Restzucker

Klimafarming

Klimafarming ist ein ganzheitlicher Ansatz, der eine regenerative und klimaschonende Bewirtschaftungsmethode von Böden und Nutzgrün darstellt.

Die natürlichen Funktionen von Böden und Pflanzen werden beim Klimafarming gezielt gefördert, um Treibhausgase zu speichern und der Atmosphäre so dauerhaft zu entziehen.

Im Mittelpunkt steht dabei der Einsatz von Pflanzenkohle, die außerdem für eine deutliche Verbesserung der Wasserhalteverfügbarkeit im Boden sorgt. (Ein Kilogramm Pflanzenkohle kann 2-3 Kilogramm Wasser speichern.)

klimapositiv

Mit Hilfe von Pflanzenkohle, die regelmäßig in die Böden unserer Weinberge eingearbeitet wird, entziehen wir der Atmosphäre mehr CO² als die gesamte Weinproduktion sowie der Transport freisetzen. So entstehen klimapositive Weine, mit denen wir Schluck für Schluck das Klima retten. Unser Weiß- und Grauburgunder zum Beispiel.

Und so funktioniert's: Bei der Produktion von 1 Liter Wein entstehen ca. 1000 Gramm CO². Diese kompensieren wir durch den Einsatz von 1200 Gramm CO² in Pflanzenkohle und speichern so on top rund 20 Prozent CO² mehr im Boden als wir bei der Produktion emittieren.

Der Genuss unseres Weiß- oder Grauburgunders reduziert den CO²-Gehalt der Atmosphäre also um 0,9 kg je Flasche.

Piwi

Piwi steht für pilzwiderstandsfähige Rebsorten, die im ökologischen Weinbau mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. Es handelt sich um gezüchtete Rebsorten, die mit den klimatischen Veränderungen unserer Zeit gut zurechtkommen und gegen einige der größten Herausforderungen im modernen Weinbau weitgehend resistent sind: den Pilzbefall durch Echten und Falschen Mehltau sowie Botrytis (Grauschimmel).
Weil Piwis zudem eine hohe Widerstandskraft gegen Schwarzfäule besitzen, muss bei ihrem Anbau deutlich weniger Pflanzenschutzmittel ausgebracht werden, was für den Bioweinbau essenziell ist.

Inzwischen existiert eine Vielzahl neuer Piwi-Sorten, die sehr unterschiedliche Weine mit eigenem Charakter und vielfältigen Aromaprofilen hervorbringen. Eine spannende Entdeckungsreise voller neuer Geschmackserlebnisse.

Zu den bekanntesten Piwis – auch Zukunftsweine genannt – zählen unter anderem: Cabernet blanc, Solaris, Souvignier Gris, Johanniter, Muscaris, Calardis Blanc (weiß); Regent, Cabernet Cortis, Cabernet Jura, Cabertin, Pinotin (rot) und viele, viele mehr.

Aktuell werden in Deutschland auf ca. 3,8% der Rebflächen Piwis angebaut. Tendenz steigend.

... die Reben „bluten“ / „weinen“ ?

Im Frühjahr, wenn die Temperaturen steigen und die Sonne den Boden erwärmt, kann man beobachten, wie sich an den frischen Schnittstellen der Reben Tropfen bilden. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass es im Weinberg wieder losgeht.

Das Sekret, das zum Vorschein kommt, ist eine Mischung aus Wasser, Salzen, Stickstoff und Zucker, das von den Wurzeln bis zur Schnittstelle getrieben wird.

Wenn die Rebe „blutet“, versorgt sie den Stock zum einen mit Vitalstoffen, wehrt zum anderen aber auch Bakterien an den Schnittstellen ab.

Verjus

Verjus, auch als „grüner Saft“ bekannt (vom französischen vert jus), ist ein säuerlicher Saft, der aus unreifen Trauben gewonnen wird. 

Historische Quellen deuten darauf hin, dass Verjus schon im 1. Jahrhundert v. Chr. bekannt war und in der römischen Küche eine bedeutende Rolle spielte. Damals wurde Verjus als milde, säuerliche Zutat genutzt, um Speisen zu würzen, besonders in Gerichten, bei denen Essig zu scharf oder zu intensiv war.

Aktuell erlebt Verjus eine Renaissance, vor allem in Regionen wie Rheinhessen, wo er wieder vermehrt von Winzerinnen und Winzer sowie Gastronomen genutzt wird, die Wert auf regionale und innovative Produkte legen.

Ein gesunder Allrounder, ob als Schorle, zum Würzen oder Marinieren.

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